Glas im Atem des Feuers
In der Glasi Hergiswil tanzt das Feuer mit dem Atem. Flüssiges Licht sammelt sich an den Pfeifen, schimmert wie ein Stern, ehe es sich zur Form beugt. Jeder Handgriff ein Ritual, jeder Schlag der Zange ein Echo uralter Erfahrung. Hier ist Glas kein Objekt, sondern ein lebendiges Wesen. Es glüht, widersteht, lässt sich nur zögernd bändigen – biegt sich erst, wenn die Flamme singt und die Hände wissen, wann sie loslassen müssen. Zwischen Hitze und Stille entsteht ein Rhythmus, der weit mehr ist als Arbeit. Es ist ein Gespräch mit den Elementen, geführt von Menschen, die sich dem Augenblick hingeben: dem Schmelzen, dem Drehen, dem Abkühlen. So wird aus Sand und Feuer etwas Dauerhaftes – und doch bleibt im Glas immer das Flüchtige, das Vergängliche eingeschrieben. Ein Werkstoff wie ein Gedicht: durchsichtig, zerbrechlich, voller Licht.